Die NABU-Biotope

Kleinode in der Landschaft

Feuchtgebiet Görbitzhausen

Das Gebiet stellt auf Grund seiner Größe von rund drei Hektar ein wichtiges Trittsteinbiotop zwischen den staatlichen Schutzgebieten dar. Der Hausener Teich unterliegt keinerlei Nutzung und dient als Ersatzlebensraum dem Schutz von Arten der Flussauen und der Umweltbildung. Hervorzuheben sind die Vorkommen von 35 Wasserpflanzen-, 19 Libellen-, 5 Fisch-, 4 Lurch- und 20 Brutvogelarten  mehr


Streuobstwiese Roda
Die Fläche hat eine Größe von rund 5,5 Hektar und beinhaltet eine große, aufgelassene Kirschplantage mit rund 550 Bäumen. Für das relativ geringe Alter des Bestandes ist der Totholzanteil relativ hoch. Im Rahmen von floristischen Erhebungen konnten 95 Pflanzenarten festgestellt werden. Damit ist die Artenanzahl auf dieser relativ kleinen Fläche ungewöhnlich hoch. mehr


Seerosenteich bei Gehren

Die Wasserfläche des Seerosenteiches hat eine Größe von 4,7 Hektar. Er ist eingedämmt, hat im Süden eine ausgeprägte Schilfzone und einen Auwald. Am Ostufer steht der Mönch, über den das Zuviel an Wasser in einen stark mäandrierenden Graben abfließt. Wegen seiner üppigen Seerosenblüte wurde der Teich schon 1917 als schutzwürdig eingestuft. mehr


Erhaltung von Natur und Kulturlandschaft

NABU-Schutzgebiete im Wipfratal

Mit Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen konnte der NABU Ilmkreis im Wipfratal eine Streuobstwiese und ein Feuchtgebiet erwerben. Die Eigentumsflächen werden durch regelmäßige Pflegemaßnahmen nachhaltig in einem guten Zustand gehalten und in ihrem Entwicklungszustand weiter gefördert. Durch den Kauf dieser besonders schützenswerten Gebiete und deren Betreuung kann Artenvielfalt bewahrt und eine sich negativ auswirkende Nutzung auf lange Sicht ausgeschlossen werden – sie sind also auch für unsere zukünftigen Generationen gesichert.

 

Chronologie der Schutzbemühungen

1992
Anlage eines Teiches im Wipfragrund bei Görbitzhausen (Ilm-Kreis) durch den damaligen und inzwischen aufgelösten Verband für Naturschutz und biologischen Landbau (VNbL) auf gepachteten Flächen;
1994
Enge Kooperation des neu gegründeten NABU-Kreisverbandes Ilmkreis mit dem VNbL; Erwerb einer an den Teich angrenzenden Fläche durch den NABU und Pflanzung von Hecken und Obstbäumen;
1997
Erwerb der Teichanlage mit angrenzender Feuchtwiese durch den NABU Ilmkreis mit Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen; Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungplanes; Pflege der Flächen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes;
2000
Erwerb der halben Fläche einer aufgelassenen Kirschplantage im Wipfragrund bei Roda mit Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen; Auflage: Entwicklung einer artenreichen Streuobstwiese; Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungplanes; Pflege der Flächen im Rahmen des Kulturlandschaftsprogrammes (KULAP);
2002
Zerstörung des Wehres in der Wipfra durch Hochwasser und damit Unterbrechung der Wasserzufuhr zum Teich;
2003
Bau eines neuen Beobachtungsstandes am Teich; gleichzeitig Austrocknung des Teiches wegen mangelnder Wasserzufuhr;
2004
Beseitigung der abgängigen Wehranlage und Herstellung einer Sohlengleite; Förderung der Maßnahme durch die Stiftung Naturschutz Thüringen und die Naturstiftung DAVID;
2007
Übernahme der 2. Hälfte der ehem. Obstplantage im Rahmen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Windpark Wüllersleben; Pflanzung von 75 neuen Obstbäumen;
2010
Grundhafte Pflegemaßnahme: Mahd, Rodung abgestorbener Kirschbäume, Entbuschung, Baumschnitt

Charakteristik der Schutzgebiete
Die Flächen liegen am Rand der Ilm-Saale-Ohrdrufer Muschelkalkplatte. In der Nähe des Gebietes befinden sich die NSG „Willinger Berg“, „Hohes Kreuz“ und „Tännreisig“ sowie das FFH-Gebiet „Große Luppe-Ziegenried-Reinsberge-Veronikaberg“. Die für den Naturraum charakteristischen geologischen Untergründe Muschelkalk und Oberer Buntsandstein, kleinflächig auch Löss, werden im Projektgebiet durch Ablagerungen des Oberen Muschelkalks, der an der Oberfläche zu stark steinigem Lehm verwittert ist, vertreten. Die Teilgebiete liegen im Durchschnitt ca. 350 Meter ü. NN. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 7,5 Grad Celsius und wird somit schon deutlich vom nördlich gelegenen Thüringer Becken beeinflusst. Hervorzuheben ist die bereits unter 550 Millimeter Jahresniederschlag abgesunkene Niederschlagsmenge. Hinsichtlich der Flächennutzung des Naturraumes überwiegt mit ca. 60 Prozent die Landwirtschaft (25 Prozent Grünland, Rest Ackerbau), nur 40 Prozent der Fläche werden durch die Forstwirtschaft geprägt. Bedingt durch die steinigen Böden wurde beim forstlichen Anbau die Kiefer deutlich bevorzugt.