Mit dem „Langen Tag der Natur“ möchten der NABU Thüringen und die Stiftung Naturschutz Thüringen gemeinsam mit anderen Akteuren und Partnern Menschen für die kostbaren Naturschätze im Land begeistern. An zwei Tagen im Juni haben naturinteressierte Bürger in ganz Thüringen die Möglichkeit, die Vielfalt der heimischen Natur intensiv zu erleben. Seit 2012 beteiligt sich der NABU Ilmkreis mit einer Veranstaltung an der Aktion.
10. Juni 2017 - Die Schmetterlingsexkursion führte auf blütenreiche Magerrasen im FFH-Gebiet "TÜP Ohrdruf - Jonastal". Die Professoren Brunzel und Grosser von der FH Erfurt sowie Herr Thiele vom NABU Ilmkreis informierten anhand von Netzfängen über die Lebensweise verschiedener Falter, darunter verschiedener Scheckenfalter und Bläulinge, die für den Laien nicht leicht zu unterscheiden sind. Zu sehen gab es aber auch bekanntere Arten wie C-Falter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs, Zitronenfalter und Kohlweißling. Höhepunkt der Exkursion war aber eine große Ansammlung von Bläulingen auf Wolfskot (siehe Foto). Da die Zeit nicht mehr für einen Abstecher zum Bienstein reichte, erfuhren die Teilnehmer anhand von Präparaten Wissenswertes über die Rotflügelige Ödlandschrecke, die in diesem Bereich des FFH-Gebietes vorkommt. Veranstalter der Schmetterlingsexkursion war die NATURA 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis in Kooperation mit der FH Erfurt und dem NABU Ilmkreis.
13. Juni 2015 - Kerstin Burkhardt, Leiterin der NABU-Ortsgruppe Gehlberg und zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, lud die Kräuterinterssierten zunächst zu einer Verkostung in ihre Caféstube ein. Schon seit 1992 bietet sie ihren Gästen hausgemachten Kuchen und andere Köstlichkeiten an. Manchmal stehen auch ihre eigenen Kräuterkreationen auf der Speisekarte. Die meisten Kräuter findet sie auf ihrer eigenen Wiese. Buchweizeneierkuchen mit Holunderblüten, grüner Kräuterkuchen mit Brennessel, Giersch und Gutem Heinrich und Gundermann-Blättchen in Schokolade, dazu Minz-Melissen-Salbei-Wasser und Holunderblüten-Schorle waren ein kulinarischer Einstieg in eine herrliche Bergwiesen-Wanderung.
Nicht alles kann man essen, aber viele der nun blühenden Wiesenpflanzen. Gundermann-Blättchen schmecken ein wenig "wild", Brunnenkresse schmeckt gut mit Quark und enthält viel Vitamin C, Giersch ist vielseitig einsetzbar in der Kräuterküche und Bärwurz ist das Kraut, das hier jeder kennt und einen “heimatlichen Duft" verströmt. Der Klappertopf kann tatsächlich klappern - mit seinen Samen, aber mit dem Schlangenknöterich, genannt Zahnputzer, kann man nicht die Zähne putzen...
Außerdem kennt Kerstin Burkhardt viele Heilanwendungen, z.B. Spitzwegerich oder Schafgarbe helfen bei der Wundheilung oder wenn Kinder sich an Brennesseln gebrannt haben. Die zweistündige Wanderung führte die Gruppe rund um Gehlberg, streifte kurz den Wilderer-Pfad und endete wieder an der Caféstube. Wer in der nächsten Zeit die Bergwiesen kennenlernen möchte, kann dort auf eigene Faust wandern gehen oder sich einer Führung des Biosphärenreservats Vessertal anschließen.
14. Juni 2014 - 14 Naturinteressierte, darunter 5 Kinder, aus Eisenach, Erfurt, Zella-Mehlis und eine Ilmenauerin haben auf den Weg gemacht, um den Ilmenauer Naturpfad kennenzulernen. Meinhard Reber und Gesine Hoffmann vom NABU Ilmkreis führten über ein Teilstück des Pfads rund um das Naturschutzgebiet Ilmenauer Teiche. Ein winziger Grasfrosch hat sich schnell versteckt, aber junge Heupferdchen und die hübschen Streifenwanzen ließen sich in der Becherlupe fangen. Wer hat seine Eier auf die Unterseite eines Brombeerblattes gelegt, wie heißen die leuchtend blauen Libellen und warum riecht der Plattendolomit nach Petroleum? Natternkopf und Vogelwicke sind doch spannende Namen für Pflanzen? Die Kinder hatten die meisten Fragen und machten die interessantesten Entdeckungen.
Auch die besondere Geologie wurde erlebbar – Erdfälle entlang des Weges zeigten, dass die Gesteinsschichten immer noch in Bewegung sind. So entstand auch das "Prinzessinnenloch", die kreisrunde Insel allerdings durch den Prozess der Verlandung. Gerade hier ließ sich erklären, dass manchmal Pflegemaßnahmen wie Wiesenmahd stellenweise nötig sind, um die Landschaftsstrukturen und somit die unterschiedlichsten Lebensräume für die Tier- und Pflanzenvielfalt zu erhalten.
Wer dieses Teilstück des Ilmenauer Naturpfads "auf eigene Faust" erkunden möchte, startet am "Haus am See mit den Stationen 3 und 4 und folgt einfach dem Wanderzeichen bis Station 12 zum Knebelblick. Über das Uni-Gelände geht es zurück zum Ausgangspunkt, Abkürzungen sind möglich. Wer unterwegs Informationen zur Geologie und zur Flora und Fauna lesen möchte, benötigt allerdings das Heft "Ilmenauer Naturpfad 1", das beim NABU oder in der Ilmenau Information erhältlich ist.
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